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Dienstag, 4. Dezember 2012

Planung Elektrotechnik

Eines der Bereiche, die mit Abstand am meisten Arbeit machen und vor allem für Personen, die viel Wert auf Technik legen, sehr schnell vom Planungsaufwand zu unterschätzen ist.
Die Elektrotechnik mit Ihren, ich sag einfach mal "Dicken Brüdern" der EDV und MSR
 
Wünsche, Vorstellungen und neue Technik, die man doch irgendwie vielleicht in seinem eigenen Haus nutzen möchte- je mehr desto besser- doch auf der anderen Seite- je mehr desto komplizierter die Technik und Schaltung
 
Es fängt natürlich am Zähler an, um den man sich doch sehr früh schon kümmern sollte. Der wird über den Elektriker über die Stadt angeschlossen und dort beginnt dann auch schon all die verzwickte Technik.
Jeder der ein Fertighaus baut, bekommt im Standard eine geringe Anzahl an Steckdosen, Lichtschalter, Antennendosen, Deckenauslässe und jeweils einen Gong, Trockneranschluss, Waschmaschinenanschluss. Natürlich noch etwas Kabel- aber im Großen und Ganzen wars das, und ist natürlich ausreichend! Ausreichend für jeden, der nichts gegen hübsche Verteilersteckdosen ausm Aldi oder Baumarkt hat. Für jeden der nichts gegen ein ordentliches Heim-Funknetz hat und damit die Technik verbindet.
Ich jedoch gebe mich damit nicht zufrieden. Verteilersteckdosen nerven, ein komplettes Funknetz rund um die Uhr aller Hausgeräte zerrt an meinen Nerven und generell, irgendwie kommt nicht mehr als nur Strom aus den wenigen Dosen......
... und genau hier greift meine Planung und der lange Arm der "Dicken Brüder" ein.
Unser Haus wird "Intelligent"!
  1. Steckdosen können über Taster, egal ob von unterwegs, vom Taster oder aus dem Verteilerschrank komplett ausgeschaltet werden. Sämtliche "Standby"-Geräte im Haus werden komplett entstromt. Natürlich gibt es Geräte wie Wecker oder Kühlschrank, die dürfen gerne weiterlaufen ;)
  2. Wand- oder Deckenleuchten können zentral gedimmt werden- und nicht nur über einen dicken runden Knopf irgendwo an der Wand oder gar an der Stehlampe.
  3. Der "Strom" rennt wirklich nur von Verteiler zur Steckdose und den Verbrauchern- auf Handhöhe an den Tastern selbst wirken nurnoch 24 statt 230 V
  4. Die Technik erkennt wann und ob ein Fenster geöffnet wird- Einbrecher haben es deutlich! schwerer da wir sofort reagieren können- Jalousien runter? Licht überall instant an? Musik an? Polizei?
  5. Auch die kontrollierte Wohnraumlüftung kann durch die Signale der Fenster besser wirken- sich z.B. ausschalten.
  6. Jalousien können zentral gesteuert werden und man muss nicht mehr von Schalter zu Schalter rennen. Doch noch wichtiger: Bei zu großer Sonneneinstrahlung können diese sich selbst schließen- was sich positiv auf das Raumklima auswirken kann
  7. Licht vergessen auszuschalten? Ofen noch an? Kinder allein zu Haus? Nicht mehr ganz so schlimm- wird von unterwegs ausgeschaltet.
  8. Raumklimasteuerung durch Berechnung der Werte Außentemperatur, Innentemperatur, Windgeschwindigkeit, Sonneneinstrahlung, Wohnraumlüftungs-Zulufttemperatur usw... Zeitsteuerung einzelner! Zimmer
  9. Welches Licht schalte ich wo? Jeder Taster kann individuell umprogrammiert werden. Was im Lauf der Jahre schnell von Vorteil sein kann, wenn z.B. der Deckenleuchter ausgedient hat und schöne Wandleuchten montiert werden- in diesem Falle können über den Taster statt dem Deckenauslass die Wandauslässe geschaltet werden.
  10. Beim aufstehen frischen Kaffee- die Maschine läuft direkt mit dem Wecker an- Musik ertönt im Badezimmer- ... okay okay, an der Stelle unterbrech ich mal
Diese ganzen Wünsche bedeuten einiges an Kabel und neue Technik. Detailgenaue Planung um sämtliche Kabelwege, Massen und den Aufwand schon im Voraus zu kennen. Während bei der konventionellen Verkabelung zum Verteiler vielleicht so.. 10 Kabel abgehen, sind es hier bei uns an die 50 ! Bei dem konventionellen Schaltkasten würde das bedeuten, dass wir hier so circa 35 einzelne Leitungen hätten verdrahten müssen- doch nun sind es an die 200. Das Gleiche nochmal im Obergeschoss.


Magenta: Netzwerk,
Dunkelgrün: Schalter,
 Rot: Kühlschrank/Gefriertruhe/Herd/Hauptverteilleitungen, Motoren
Gelb: Licht,
Orange: Steckdosen,
Blau: Steuerleitung
 

Doch nicht nicht die zusätzliche Technik hat mich zur genauen Planung der Elektrotechnik inkl. aller Kabelwege gebracht, sondern auch die Ausbausituation. Auf der Baustelle wird man schnell feststellen, dass so ein 3x1,5 (Stromkabel) oder gar 5x2,5 (z.B. für den Herd) etwas dicker ist als man meint. Wenn man dann auf der Baustelle von Steckdose zur Steckdose die Kabel legt, vom Jalousiekasten zum Verteiler und unterwegs noch einen Zwischenstop runter zum Schalter macht, liegen die Kabel meist auf den Holzbalken. Beim Aufbringen der ersten Platten für die Wand fällt dann sicher auf, dass man doch lieber andere Wege gegangen wäre, denn so unkoordiniert muss man wild Bohrungen und Schlitze anbringen um die Platten so unkompliziert wie nur möglich direkt auf die Holzständer aufzubringen- alternativ müssen Holzlatten als Unterkonstruktion montiert werden.
Doch genau auf diese Holzbalken möchte ich später direkt die Holzplatte schrauben, ganz ohne Abstandshalter, Bohrungen oder Ausschnitte im Holz. Daher ist nun jedes Kabel in einem dafür vorgesehenen Bereich wie einer abgehängten Decke oder eben im Sparrenbereich der Decken entlang der Holzbalken (Dämmbereich) bis zur Wand.
 



zu sehen auch die abgehängte Decke- hier können Kabel, Downlights,
Schmutzwasserleitungen etc. verlegt werden ohne optisch störend zu sein

Ganz umsonst ist es auch später nicht; immerhin wird so auf der Baustelle nicht überlegt von wo nach wo nun welches Kabel gezogen werden muss- sondern es heißt z.B "Hier brauch ich 2* 4x1,5 (Steckdosen), 1* 3x1,5 (Lampen), 1*Cat7 (Netzwerk) und 1* 2x2x0,8 (Steuerleitung)".
hier zu sehen sind Dosen wie Audio, Netzwerk*2, Steckdosen*2,
Satdose, Wandauslass, der Motor für die Jalousien und wieder: Kabel
 
 
 
 
 
Hier mal die Kilometer Kabel die noch gekauft- verlegt und angeschlossen werden müssen
 
Die schräg zulaufenden Leitungen ganz unten laufen ausnahmsweise tatsächlich nicht quer zu den Holzbalken; denn diese liegen unter der Bodenplatte ;)
 
 
 
 
 
 

2 Kommentare:

  1. Hut ab, da steckt ja ne Menge Arbeit drin!
    Was habt Ihr für eine Heizungsanlage geplant? Wir planen ebenfalls ein Prostyle 141 und schwanken zwischen Erdwärme und LWP...

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  2. Gas-Brennwert-Kessel von Vaillant.
    Mir selbst ist Erdwärme definitiv lieber, nur in den Anschaffungskosten und auch Wartungskosten einfach zu kostenintensiv. Hätte ich das Geld, würde ich mir Erdsonden legen lassen ;)
    Von einer LWP halte ich (mit gekauftem Strom) garnichts- bei dem großen Stromverbrauch und den ständig steigenden Strompreisen, nein danke. Außer man hat natürlich einiges an Photovoltaik auf dem Dach, dann hebelt die Kombination natürlich den Rest aus

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