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Sonntag, 5. Januar 2014

Erste Januarwoche 2014- Heiße Vorbereitungsphase Estrich

Der Blick auf die Wettervorhersage Anfang Januar machte mich echt fertig. Laut der Vorhersage hatten Anja und ich noch gut zwei Wochen Zeit, ehe die Temperaturen unter die Minusgrade purzeln sollten. In diesem Moment krachte so ziemlich alles über mir zusammen, all die Gedanken was wir noch alles zu tun haben kombiniert mit der Angst, bei einem Kalten Winter ohne Estrich lange Nichts im Haus tun zu können.


  • unser komplettes Haus stand mit unzähligem verstreutem Werkzeug voll
  • Material gestapelt bis oben an die Decken
  • es fehlten noch alle Lüftungsleitungen fürs Erdgeschoss
  • sämtliche Wasserleitungen sollten noch mit der Bodenplatte befestigt werden
  • die bodentiefen Fenster brauchten noch eine spezielle Zugneigung
  • die Badewanne oben benötigte noch eine Schalung, ansonsten fließt der Estrich ja durchs Loch ins EG!
  • Auch die Dusche oben brauchte noch eine Verschalung- nur wie?
  • bei der Duschtasse im EG musste ich mir noch die Daten reinziehen um eine Aussparung vorzusehen
  • das Treppenhaus oben benötigt ja auch noch eine Schalung..
  • die Angst vorm Technikraum mit all den vielen Leitungen!
  • Trittschalldämmung verlegen im Obergeschoss
  • Randdämmstreifen anbringen
  • drei Lagen Dämmung im Erdgeschoss verlegen, inkl. Ausgleichsschüttungen..
  • Verlegen von Fussbodenheizung, Aufweiten der Enden und Anschluss an die Verteiler
  • Abdrücken der Heizungsanlage
Doch jammern bringt nichts, davon wirds nicht besser. Demnach ging es gleich nach Silvestern mit 100% los. Bis spät in die Nacht hingen wir da- mit einem Ziel vor Augen: Estrich vor den Minustemperaturen!


Bodentiefe Fenster im Obergeschoss: Anzahl: 4 Stück. Zeitaufwand: Wahnsinn!

Laut Ausbauberater sollte der Estrich nur bis zum Untergurt laufen, d.h. wir hätten ein Brett an den Untergurt genagelt und den Randdämmstreifen dagegen- fertig. Später sollte dort mit Holz und Justierschrauben auf dass Niveau vom Estrich hochgearbeitet werden um den Bodenbelag durchgängig bis zum Fenster ziehen zu können. 
Nur: Auch hier, war ich mir einfach unsicher. Sehr lange hab ich mir hier Gedanken gemacht, und irgendwie hat mir die Lösung mit dem Estrich-bis-zum-Holzbalken nicht zugesagt. Ich hatte ehrlich gesagt einfach keine Lust, später im Fensterbereich einen anderen Bodenaufbau zu erstellen. Auch haben meine Vorstellungen mal wieder den schwarzen Peter an die Wand gemalt "Was wenn der Fensterbereich anders arbeitet als der Estrich- der Bodenbelag oben könnte dort reißen!" Ich weiß nicht genau wie lange mich diese Stellen im Haus schon verfolgen, aber letztlich hab ich auch hier wieder meine eigene Art der Ausführung vorgezogen.

Ich lasse den Estrich bis hinter ans Fenster laufen, denn auch laut Estrichleger sind zwei unterschiedliche Estrichstärken nicht schlimm. Wir bekommen einen 6cm-starken Estrich im Raum und im Fensterbereich oberhalb des Untergurtes bleiben nur für 3,5cm Estrich Platz. Das ist- jedoch stark genug und daher unproblematisch.
Mir das Problem mit der Bewegungsfreiheit des Estrichs bekannt, so dass ich hier alle Stellen, an welchen sich der Estrich befinden wird mit Randdämmstreifen einpacke. (Unterhalb des Fensters, Links und Rechts in der Leibung, an der Vorderkante des Untergurtes und auch auf dem Untergurt!)
Ich erhoffe mir damit, dass unser Schwimmestrich als ganzes frei bewegen kann- und eben auch im Bereich der Fenster! So hab ich später weniger Arbeit bei den Bodenbelägen und auch ein unterschiedliches Arbeiten der Materialien und ggf. Reißen des Laminat ist ausgeschlossen.

Unterhalb der Fenster haben wir die PE-Folie ans Holz geklebt und mit viel Freiraum von unten wieder hoch auf den Untergurt. Mit der Folie bin ich entlang der Aussenwand nach unten, auf dem Styropor rüber an den Untergurt und dann den Holzbalken wieder hochgeklettert, so dass genug Platz für die spätere Einbringung von Dämmmaterial bleibt. ;) 
Auch die Seiten noch schön abgeklebt, ebenso wie der Bereich vom Untergurt zum Rohboden.













Danach seitlich jeweils ein Randdämmstreifen zugeschnitten, exakt so dass er an die Seite befestigt werden kann. Den Holzbalken also ausgemessen und aus dem Streifen herausgeschnitten. Wichtig war, dass beim Ausschneiden des Holzbereiches beim Randdämmstreifen die Folie vorher etwas hochgezogen wird, ansonsten schneidet man diese leicht ein.
Als nächstes die Länge des Fensters abzüglich der beiden Seitenstreifen ausgemessen und einen Randdämmstreifen zugeschnitten. Diesen Zuschnitt dann schön auf den Boden gestellt und festgetackert, mit einem Messer von hinten über den Balken den Randdämmstreifen "geköpft" und mit dem oberen Teil des Randdämmstreifens an dessen sich auch die Folie befindet schön hinten direkt unters Fenster geklebt. 


Als nächstes hinten in die Lücke zwischen Untergurt und Fenster noch einen schönen breiten Streifen Styropor ausgemessen, zugeschnitten, reingelegt darauf folgend Ausgleichsmasse bis bündig zum Obergurt! Die Folie auf den Obergurt gelegt und mit meiner Art "Dämmstreifen" in Form von dicken Bändern die eigentlich für die Schallentkopplung bei Metallständern benutzt werden, auf den Balken verklebt. Damit kann der Estrich nicht irgendwohin fließen, sondern nur auf dem Zimmerboden, bis zum Obergurt und dort dann horizontal bis zum Fenster.


Beginn Verlegung Trittschall und Noppenplatte OG.
Irgendwann zwischendrin haben wir im Obergeschoss schon alles zusammengesucht und nach und nach in die Garage bzw. ins Erdgeschoss geschafft. Zumindest zwei Zimmer waren dann endlich zum Auslegen von Dämmung bereit.
Anja hat gleichzeitig begonnen unser Gästezimmer mit Trittschalldämmung auszulegen. Bewaffnet mit Holzbrett, Cutter und Richtlatte hat sie eine nach der anderen Platte verlegt. Als das Gästezimmer fertig war, haben wir uns daran gemacht die Arbeitsintensität der Noppenplatten kennen zu lernen.
Die erste Noppenplatte zu legen war super einfach! An der zweiten sind wir erstmal gescheitert. :D
Wir sind einfach nicht hinter das Geheimnis gekommen, wie die Platten zusammen gehören. War schon spät, also sind wir an diesem Abend Heim und ich hab mich daran gemacht im Internet die Lösung zu finden. Auf irgendeinem Bautagebuch, leider weiß ich nicht mehr bei wem, hab ich dann die Erklärung gefunden "Lego!" Unser altgeliebtes Spiel Lego hat dann bei mir endlich ein Klicken ausgelöst. "Lego: Stein auf Stein"
Die Noppenplatten bestehen eigentlich nur aus "Blumen". Zu sehen auf dem Oberen Bild.
Nur ein Reihe einer Längsseite und eine Reihe an der Querseite der Platte sehe nicht aus wie Blumen, sondern eher wie "Knospen" bzw. Rechtecke. Da war die Sache dann endlich klar. Die Blumen müssen quasi auf die Knospen. ;D
Nur im gleichem Atemzug wurde mir auch klar, dass dies natürlich ein kleiner Mehraufwand ist. Ein einfaches und schnelles Verlegen ist da nicht. Im Gegenteil, man muss genau überlegen in welcher Ecke des Raumes angefangen werden sollte um sich weniger Arbeit mit dem Zuschneiden zu machen. In Rechteckigen Räumen ist dass zwar eher Jacke wie Hose- aber in Räumen mit Trennwänden, Kamin, Aussparungen im Boden etc. sollte man sich vorher Gedanken machen in welcher Ecke man längs oder quer beginnt. ;)
Da jede Platte nur eine Reihe von den Knospen besitzt, kann man die Platten daher auch nicht einfach x-beliebig zusammen schneiden und überall benutzten. Für jede weitere Lage wird immer eine Seite mit den Knospen benötigt, um darauf dann die nächste Platte mit Blumen drauf zu klicken! 
Beim Kürzen von Platten auch unbedingt darauf achten, nicht nur die Länge zu messen bzw. die "Blumen" zu zählen, sondern auch ob man mit der richtigen Reihe beginnt. Denn die Noppen sind natürlich versetzt zu einander, man sollte daher natürlich vorher darauf achten, ob man mit einer 0101 oder mit einer 1010 beginnt. ;P




Gästezimmer ausgelegt- man sieht dass toll aus!
Nach langer Zeit sehen wir endlich mal wieder die Frucht unserer Arbeit. Endlich mal ein neuer "Anstrich". Änderung der Bodenlage- Fortschritt?!







Schlafzimmer fertig!
Hab ich schon irgendwo geschrieben dass ich auch hier im Schlafzimmer noch schnell die Rigipsplatte an die Decke geschraubt hatte? Nein? Oh.
Ja sind auch hier dran! Bis auf eine, die musste leider warten da hier das Thema Zuluft noch nicht geklärt ist. In der Balkenlage befindet sich noch der Zuluftkanal, diesen will ich später hinten an der Ecke nach unten führen.















So nebenbei, da es bei mir ein Buch mit fünf Siegeln war und ich es selbst erst sehr spät verändert habe:
Die Folie vom Randdämmstreifen UNTER die Noppenplatte!
Auf den Bildern liegt die Folie noch oben, da wir dachten wir müssten diese dann oben mit dem Rohr befestigen oder sogar abkleben, aber dass war leider eine Fehlinformation aus einem Bautagebuch. :D
Der Zement-Fließestrich ist schwer genug um die Noppenplatte nach unten zu drücken und damit ein Fließen auf die Dämmebene zu verhindern.
Folie also oben auf die Trippschalldämmung und dann die Noppenplatte drüber. ;)

2 Kommentare:

  1. Hallo ihr Zwei. So scheiden sich die Geister von ProHaus mit den bodentiefen Fenster. Unser Ausbauberater hat uns gar nix dazu gesagt.
    Wir hatten auch nicht spezifisch danach gefragt.
    Als unser Bauleiter zu uns kam als es anderweitige Probleme gab. Hatte er uns erklärt, entweder das Unterband mit einer Kettensäge zu entfernen oder den Bereich zwischen Fenster und Unterband mit PU-Schaum auszuspritzen und es dann bündig mit dem Unterband zuschneiden.
    ProHaus ist schon ne lustige Truppe ;)

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  2. Hey Sascha,
    Euer BAULEITER hat euch gerate, den Untergurt mit der Kettensäge zu entfernen? Sicher dass es ein Bauleiter von ProHaus war? Würde mich zumindest sehr wundern, denn immerhin ist der Untergurt statisch extrem wichtig. Laut Herrn Titzmann von ProHaus (Statiker) sollte man die Untergurte nicht durchtrennen, da dort sämtliche Holzständer draufsitzen
    Aber wie du schon selbst geschrieben hast, so scheiden sich die Geister :D

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